Abenteuer in der Salar de Uyuni und an der Grenze zu Chile 2/2

Donnerstag, 12. September 2019

Heute geht’s schon um 4:00 Uhr los. Das Aufstehen geht durch das geteilte Zimmer etwas schneller, da unser Wecker pünktlich und laut klingelt. Alle sind halbwegs pünktlich beim Frühstück und wie besprochen um 5:00 Uhr fertig für die Abfahrt. Leider unser Fahrer nicht. Wir stehen ewig in der Kälte, bis er es dann auch mal geschafft hat und das Gepäck auf’s Dach lädt. Trotz der 30 minütigen Verspätung und seiner Planlosigkeit bzgl. des Wegs, schaffen wir es noch pünktlich zum Sonnenaufgang zu den Geysiren. Es ist immer noch bitter kalt, aber der aufsteigende Dampf, der im Licht des Sonnenaufgangs leuchtet, ist der Hammer.
Im Anschluss geht’s dann zu den Thermalbädern, wo wir kurz baden könnten, aber aufgrund des anstehenden Autowechsels und der Kälte entscheiden wir uns dagegen. 
Da wir nach San Pedro de Atacama und nicht zurück nach Uyuni fahren werden, steigen wir auf ein anderes Auto um, das uns und 2 Amerikaner zur Grenze fährt. Endlich sind wir mit netten Leuten im Auto und so macht dieses kurze Stück deutlich mehr Spaß, als die vergangenen Tage. Spaß macht nun auch der Fahrstil des Fahrers, der wohl für die Rally Dakar trainiert 😁
Es gibt einen kurzen Stop in den Salvador Dali Bergen, an der Laguna Blanco, Laguna Verde und dem zugehörigen Vulkan. 
Dann kommen wir auch schon an der Grenze an.
Zuerst müssen wir aus Bolivien ausreisen und dann mit einem Bus zur chilenischen Grenze, die einige Minuten entfernt liegt.
Als wir an der bolivianischen Grenze mitten im Nirgendwo ankommen, sind die Grenzbeamten noch nicht da. Der Fahrer sagt, dass wir erstmal im Auto bleiben soll, dann ist er verschwunden, weil er sich mit anderen Fahrern unterhält. Irgendwann kommt er zurück und zeigt uns unseren Bus (einer von zig weißen) und sagt, dass wir das Gepäck einladen sollen. Aufgrund der „effizienten“ Prozesse dauert es ewig, bis wir unseren Ausreisestempel bekommen, für den man auch noch zahlen muss… Ich bleibe in der Schlange und Steeven geht noch 2 mal zum Busfahrer, um ihm zu sagen, dass er bitte wartet und wir sofort kommen, wenn wir den Stempel haben. Das ist ihm aber letztlich egal und der Bus ist mit unseren Rucksäcken weg. Das ist natürlich alles andere als witzig… Steeven sucht nach dem Bus, weil man ja nie weiß, ob der einfach umgeparkt hat und  ich suche unseren Fahrer. Der meckert erstmal, dass einer von uns doch am Bus hätte bleiben sollen und der andere beide Stempel holen, aber die Tatsache, dass man mit einem fremden Reisepass einen Stempel bekommt war uns nicht bekannt und hatte auch keiner gesagt.
Zum Glück steht nebenan ein Auto mit freien Plätzen, das uns kurzer Hand mit zur Grenze nimmt, in der Hoffnung, dass unser Bus noch nicht durch die Kontrolle ist. Wir haben Glück und müssen schnell noch Formulare ausfüllen. Jetzt erschrickt Steeven, weil er seinen Reisepass nicht mehr findet… Wir durchsuchen alles und er hat ihn zum Glück ordentlich eingesteckt… nur in eine andere Tasche. Völlig fertig geht’s zur Passkontrolle. Hier klappt noch alles, aber bei der Gepäckkontrolle wird, vermutlich durch meine gestresste Erscheinung angenommen, dass ich Drogen schmuggel. Mein Gepäck wird komplett auf den Kopf gestellt und ich muss jedes einzelne Medikament unserer Reiseapotheke auf Spanisch erklären. Die Polizei kommt auch recht schnell dazu und ich sehe mich schon an der Grenze festsitzen. Alle Medikamente sind legal, aber z.B. bei denen aus dem Supermarkt in den USA gibt es nicht mal einen Beipackzettel… Letztlich werde ich dann doch noch durchgelassen, weil sie mir glauben und wir können in den Bus nach San Pedro.
Durchgefroren, müde und immer noch leicht gestresst kommen wir endlich in San Pedro an, checken ein und essen erst einmal.
Beim darauf folgenden Einkauf sind wir von den Preisen ziemlich geschockt und identifizieren erstmal Möglichkeiten uns halbwegs preisgünstig zu ernähren.
Im Hostel treffen wir dann ein bekanntes Gesicht. Wir hatten ihn schon in Puno getroffen. Er empfiehlt uns den Reiseplaner im Hostel, von dem wir uns beraten lassen und dann noch am Abend 4 Touren für die nächsten Tage buchen. Dann geht’s auch ab ins Bett, weil wir wirklich kaputt sind.

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